Mönchsregeln verlangen u.a. sich dem Grundsatz der stabilitas loci zu verpflichten. Die Ortsgebundenheit bietet die Möglichkeit, um mehr zu sehen, in weitere Ferne zu blicken und in tiefere Tiefen zu schauen. Das Geheimnis der stabilitas loci wird in der heutigen Zeit weitgehend vergessen. Gefordert ist vielmehr Flexibilität und Mobilität. Was sich nicht schnell verändert, gilt bald einmal als langweilig. Die „Nebenwirkungen“ einer solchen Lebensweise sind u.a. Oberflächlichkeit, Gehetztheit bis hin zum Burn out.
Die stabilitas loci fordert den Menschen heraus, sich den tagtäglich stellenden Herausforderungen zu stellen und nicht vor ihnen zu „flüchten“. Erst wenn man über längere Zeit am selben Ort verweilt, wird es möglich, die manchmal unscheinbaren und kleinen Veränderungen zu entdecken, welche bei einem „flüchtigen“ Besuch eines Ortes kaum erkannt werden können.