Rückblick Kirchenfest AG

Anspannen, Pfeile fliegen lassen, Entspannen

… das wollten viele – von den Kleinsten bis zu den älteren «Semestern» – auf der Wiese hinter den Sattel-Boxen der Pferderennbahn in Aarau. Anlässlich des Kirchenfestes der Aargauer Landeskirche am 13. Sept. 2025 konnten die Besucherinnen unter fachkundiger Anleitung von Mitgliedern der Bogenschiessgruppen der Kirchgemeinden Niederlenz, Buchs-Rohr und Frick erste Erfahrungen im Umgang mit Pfeil und Bogen sammeln. Sie haben gelernt, einen aufrechten Stand einzunehmen, welcher nicht nur beim Bogenschiessen wesentlich ist. Spannung und Entspannung sowie die Kraft, die im Bogen steckt, lässt den Pfeil fliegen. Selbst wenn er nicht die Mitte der Scheibe traf, zeigte er, über welches Energiepotential Schützinnen verfügen. Ebenso wichtig war das wachsende Selbstvertrauen und das Geniessen des eigenen Könnens.

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KI-Experiment: Wenn sich die künstliche Intelligenz mit Bogenschiessen befasst

Bogenschiessen und Meditation: Eine Verbindung von Körper und Geist

Einführung

Bogenschiessen, eine uralte Kunst des Treffens von Zielen mit Pfeil und Bogen, kann aber weit mehr sein als nur ein Sport oder eine Jagdmethode. In den letzten Jahren hat sich eine besondere Praxis entwickelt, die das Bogenschiessen mit meditativen Techniken kombiniert. Diese Praxis, oft als «meditatives Bogenschiessen» bezeichnet, fördert nicht nur körperliche Geschicklichkeit, sondern auch geistige Klarheit und innere Ruhe.

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Eibe – das Bogenholz

Dank der zahlreichen Funde bei Pfahlbauten gilt die Schweiz als das Land der prähistorischen Pfeilbogen. Dort haben – im Wasser und unter Luftabschluss – zahlreiche Bogen «überlebt». Nach dem Rückzug der Gletscher stand für den Bogenbau vorerst nur die Ulme zur Verfügung. Bald aber folgte die Eibe und sie hatte zwei Vorteile: Das weisse Splintholz (gleich unter der Rinde) eignet sich für Zug-, das rotbraune Kernholz für Druckkräfte. Beim Bogen wirken beide auf das Holz ein. Als gewissermassen «natürliches Laminat» blieb das zähe und trotzdem elastische Holz der Eibe bis zur Anwendung von Kunststoffen und Fiberglas als Bogenbaumaterial unübertroffen.

Wegen der grossen Fäulnisresistenz fand Eibe für den Wasser- und den Wagenbau Verwendung. In altägyptischen Gräbern entdeckte man Eibenholz-Särge. Da Maserung und Farbkontraste optisch sehr interessant sind, wurde und wird Eibe sehr gern für Drechslerarbeiten und für Holzschnitzereien gebraucht. Einsatz findet es ebenfalls im Möbel- und im Musik-instrumentenbau. Die sehr schnittverträgliche Eibe hat der Gartengestaltung einen festen Platz.

Die Eibe (Taxus baccata) ist giftig (ausgenommen das gelblich-rötliche Fleisch der Samen) – für Rehe allerdings ein Leckerbissen! Weil aus ihr Gift für Pfeile gewonnen wurde, hat dies die griechische Bezeichnung für Bogen beeinflusst. Toxikon = Gift / toxon = Bogen. Sowohl Gift wie auch Pfeil und Bogen können den Tod bringen. Deshalb gilt seit dem Altertum die Eibe als Baum des Todes, weshalb sie auf Friedhöfen anzutreffen ist. Heilige Plätze, auf denen Gottesdienste und Gerichtsverfahren abgehalten wurden, sind häufig von Eiben gesäumt. Auch Zauberkräfte sagte man ihr nach. Sie wurde als Schutz vor Hexen und bösen Geistern ums Haus herum gepflanzt und bis ins 19. Jahrhundert trugen Menschen Amulette aus Eibenholz. Das älteste europäische Buch über das Bogenschiessen von Roger Ascham (1545 erschienen) trägt den Titel «Toxophilus» (= Freund des Bogens). Der Name französische Name Yves leitet sich von Eibe ab und bedeutet im übertragenen Sinn „der Bogenschütze“.

Obwohl die Eibe als Baum des Todes betrachtet wird, ist das nur die eine Seite. Nach dem Verständnis der alten Völker folgt dem Tod jedoch ein neues Leben in einer anderen Welt. Die Eibe gilt daher auch als Baum des ewigen Lebens. Dies dürfte ihren botanischen Wesenszügen zuzuschreiben sein: Die Eibe vermag sogenannte „Astsenker“ zu bilden. Hierbei wächst ein Ast, bogenförmig dem Boden entgegen, schlägt Wurzeln und entwickelt senkrecht nach oben wachsende Triebe. So entstehen im unmittelbaren Umkreis völlig „neue“ Bäume, welche identisch mit dem Mutterbaum sind. Dazu gesellt sich noch ein weiteres Phänomen – die Ausbildung von Innenwurzeln. Nach einem Alter von ca. 300 Jahren beginnt bei Eiben nicht selten eine Kernfäule im Stammesinneren. Das kann zu einer fast vollständigen Aushöhlung des Baumes führen, beim gleichzeitigem Erhalt einer entwickelten Baumkrone. Dies führt dazu, dass von innen heraus sogenannte Innenwurzeln nach unten wachsen. Wenn sie bis zum Erdboden reichen, verwurzeln sie sich und es wächst ein neuer Stamm innerhalb des hohlen Stamms heran! Daher gilt sie auch als Baum des ewigen Lebens. Wohl diesem Umstand ist zuzuschreiben, dass der Eibe anlässlich der Wintersonnwende am 21. Dezember besonderes Augenmerk geschenkt wird. Sie steht für die Übergänge im Leben: vom Dunkeln ins Licht, vom Vergehen zum Neuwerden.

Sterben und den Tod – wie denke ich darüber und was halte ich von einem Leben danach?
Habe ich auch «giftige» Züge, welche meinen Mitmenschen schaden können? Wie gehe ich mit Druck und Zug in meinem Lebensvollzug um? Wo darf/soll/muss in mir etwas sterben? Über welche Kräfte verfüge ich, um mich trotzdem «lebendig» zu fühlen, wieder «ausschlagen» zu können und neue Lichtblicke zu entdecken, damit es wieder vorwärts geht?

Denke an das Holz deines Bogens: Sei ebenso stark und zäh wie der Baum, aus dem er gefertigt wurde.

Haringke Fugmann

Der Bogen – ein multifunktionales Gerät

Manches archäologische, historische Fundstück gibt mehr Fragen auf, als es Rätsel löst. So wurden im Zusammenhang mit Bogenfragmenten auch sogenannte «Bogenschuhe» – ähnlich den Lanzenschuhen – ausgegraben. Dabei wurde erst mal angenommen, dass der Bogen beim Abschuss zur Stabilisierung wie eine Lanze in den Boden gesteckt worden sei. Diese Anwendung trägt jedoch wenig bis nichts zu einer besseren Wurfleistung eines Bogens bei, im Gegenteil. Daher wurde ein solches Fundstück in der Nähe eines Bogens vielmehr als Lanzenschuh, ohne Bezug zu einem Bogen, gedeutet.

Vielleicht war der Bogen jedoch mehr als nur eine Fernwaffe. Gerade der Langbogen war wegen seiner Grösse oft ein Hindernis, insbesondere bei der Jagd im Wald schränkte er die Bewegungsfreiheit ein. In andern Geländeformationen konnte seine Grösse dagegen einen Vorteil darstellen. So dürfte der «Bogenschuh» in gebirgigem Gelände als Spitze eines Gehstocks gedient haben. In nördlichen Klimazonen war der Einsatz als Skistock ebenfalls nicht auszuschliessen.

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Der verantwortete Schuss

Der Bogen, ursprünglich ein Jagdgerät und eine gefürchtete Waffe, gilt heute als ein Sportgerät. Bogenschiessen ist nicht gefährlicher einzustufen als das Speer-, Hammer- oder Diskuswerfen – auch Sportarten ehemals auch militärischer Herkunft. Um Gefährdungen zu minimieren oder gar auszuschliessen erlassen die meisten Bogenschützenvereine Sicherheitsregeln. Fast standardmässig erscheint der Satz: Jeder Schütze ist für seinen Schuss verantwortlich!

Viele verbinden mit Verantwortung oft eher negative Gefühle. Übernimmt man Verantwortung, dann ist man ja schuld, wenn etwas schief geht Daher versuchen nicht wenige, wenn ein Missgeschick passiert, die Verantwortung von sich zu weisen oder gar jemand anderem in die Schuhe zu schieben. Sie machen die Gesellschaft, allfällige familiäre Belastungen, das Wetter, schlechtes Material, Ablenkungen etc. verantwortlich. Die Wurzel »Antwort« im Wort »Verantwortung« weist auf seine Bedeutung hin: die Fähigkeit, zu antworten, zu reagieren. Es erinnert an die alte Geschichte von Adam und Eva, wo die beiden von Gott auf ihr Verhalten angesprochen wurden und als Antwort der „schwarze Peter“ hin und her geschoben wurde (Genesis/1. Mose 3, 1ff).

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Bogenschiessen und „schräge Vögel“ – Was ist das Verbindende?

Wenn eine Person etwas „schräg“ daherkommt, wird das nicht unbedingt als begrüssenswert betrachtet. Ebenso wenn etwas „schief“ läuft. Doch gerade beim traditionellen Bogenschiessen ist das Schräge/Schiefe, manche sprechen vom Kanten des Bogens, sogar erwünscht. Warum?


Traditionelle Bogenschützen halten den Bogen leicht schief. Dies aus zwei ganz unterschiedlichen Gründen. Wird der Bogen etwas schief (ca. 20°) gehalten, bleibt der Pfeil eher schön auf der Pfeilauflage liegen. Der andere, wohl wichtigere Grund, liegt darin, dass die schräge Bogenhaltung einen besseren Blick auf das Ziel ermöglicht. Das deshalb, weil traditionelle Bogen kein oder nur ein minimales Bogenfenster besitzen.

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stabilitas loci – Ortsgebundenheit – Wiederholbarkeit

Mönchsregeln verlangen u.a. sich dem Grundsatz der stabilitas loci zu verpflichten. Die Ortsgebundenheit bietet die Möglichkeit, um mehr zu sehen, in weitere Ferne zu blicken und in tiefere Tiefen zu schauen. Das Geheimnis der stabilitas loci wird in der heutigen Zeit weitgehend vergessen. Gefordert ist vielmehr Flexibilität und Mobilität. Was sich nicht schnell verändert, gilt bald einmal als langweilig. Die „Nebenwirkungen“ einer solchen Lebensweise sind u.a. Oberflächlichkeit, Gehetztheit bis hin zum Burn out.


Die stabilitas loci fordert den Menschen heraus, sich den tagtäglich stellenden Herausforderungen zu stellen und nicht vor ihnen zu „flüchten“. Erst wenn man über längere Zeit am selben Ort verweilt, wird es möglich, die manchmal unscheinbaren und kleinen Veränderungen zu entdecken, welche bei einem „flüchtigen“ Besuch eines Ortes kaum erkannt werden können.

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Die andere Seite ernst nehmen

Die meisten auf dem Markt angebotenen Bogen sind als sogenannte Rechts- oder Linkshandbogen geschaffen. D.h. dass die Pfeilauflage bzw. das Bogenfenster unterschiedlich angebracht ist. Ein Rechtshandbogen hat also links die Pfeilauflage bzw. das Bogenfenster, wird in der linken Hand gehalten und mit der rechten Hand die Sehne gezogen.

Beim Linkshandbogen ist es umgekehrt.

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