Kyudo bzw. meditatives Bogenschiessen / Original oder Kopie?

Wie man etwas wahrnimmt, hängt vom eingenommenen Standort und der persönlichen Betrachtungsweise ab. Beispielsweise sieht ein Gebäude – abhängig vom Standort – ganz unterschiedlich aus, ist jedoch stets die gleiche Baute. Und wie die Baute wahrgenommen wird, ist das Resultat der persönlichen Wahrnehmung. Ein Denkmalschützer wird sie anders sehen als ein Bauunternehmer: mal ein schützenswertes – mal ein Objekt zum Rückbau. Was für Bauten zutrifft, hat auch für das meditative Bogenschiessen Gültigkeit.

Kyudo erscheint im Westen oft als eine Form meditativen Bogenschiessens in enger Anlehnung an das Buch „Zen und die Kunst des Bogenschiessens“. Ein wesentlicher Grund für seine Wirkung ist, dass Herrigel ein tiefes Mangelgefühl, eine unbefriedigte Sehnsucht der Europäer nach Spiritualität und Lebenssinn angesprochen hat.

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