Kyudo bzw. meditatives Bogenschiessen / Original oder Kopie?

Wie man etwas wahrnimmt, hängt vom eingenommenen Standort und der persönlichen Betrachtungsweise ab. Beispielsweise sieht ein Gebäude – abhängig vom Standort – ganz unterschiedlich aus, ist jedoch stets die gleiche Baute. Und wie die Baute wahrgenommen wird, ist das Resultat der persönlichen Wahrnehmung. Ein Denkmalschützer wird sie anders sehen als ein Bauunternehmer: mal ein schützenswertes – mal ein Objekt zum Rückbau. Was für Bauten zutrifft, hat auch für das meditative Bogenschiessen Gültigkeit.

Kyudo erscheint im Westen oft als eine Form meditativen Bogenschiessens in enger Anlehnung an das Buch „Zen und die Kunst des Bogenschiessens“. Ein wesentlicher Grund für seine Wirkung ist, dass Herrigel ein tiefes Mangelgefühl, eine unbefriedigte Sehnsucht der Europäer nach Spiritualität und Lebenssinn angesprochen hat.

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Entdecke den Krieger / die Amazone in dir

Soweit man in der Menschheitsgeschichte zurückblickt, gibt es kaum Kulturen, welche keine Kriegsgötter/ Kriegsgöttinnen gekannt haben. Auch beim alttestamentlichen Jahwe finden sich Aspekte eines Kriegsgottes. Sie alle verdanken ihr Dasein dem Existenzkampf, dem Ringen um natürliche Ressourcen, dem Erhalt von Macht und Einfluss, der Konkurrenz von Sippen und Clans. In vielen Kulturen existiert(e) der Krieger als konkreter Beruf (z.B. Ritter, Samurai). Selbst im Tierreich sind sie zu finden (Wächterbienen).

Im 21. Jahrhundert spielen Kriegsgötter keine Rolle mehr. Der Schweizer Psychiater Carl Gustav Jung (1875-1961) beschreibt archetypische Muster der menschlichen Psyche und deren Verhalten. Seine Entdeckung fusst u.a. in den Mythen der Vorfahren und wurde von Robert Moore und Douglas Gilette weiterentwickelt. Da ist z.B. der Archetypus des Kriegers, welcher als Attribut mehrheitlich mit einem Schwert oder mit Pfeil und Bogen ausgestattet ist.

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