Das Leben ist ein Würfelspiel

Das Leben ist alles andere als einfach. Häufig nimmt es Wendungen, die man kaum erwartet. Und nicht selten prägen manche ungelöste Fragezeichen den Alltag. Da möchte man gerne wissen, was das Leben in Zukunft bringen wird. Gerade am Jahreswechsel werden Astrologen
befragt, Zinn gegossen, Kaffeesatz gelesen oder was auch immer – stets mit dem Ziel, einen Hinweis auf die Zukunft zu erhalten. Beim Lesen des Alten Testamentes stellt man fest, dass damals die Leute zu den Priestern gegangen sind und diese um Rat für ihre Lebensfragen gebeten haben. Unter anderem hat der Hohepriester in seiner Brusttasche – wahrscheinlich eine Art Würfel – die Lossteine „Urim“ d.h. die Lichtenden und „Tummim“, d.h. die Schlichtenden (Exodus 28,30) getragen und mit diesen das „Schicksal“ befragt. Ja, manchmal wird man wirklich den Eindruck nicht los, dass das Leben ein Würfelspiel ist.

DAS LEBEN IST EIN WÜRFELSPIEL

Das Leben ist ein Würfelspiel.
Wir würfeln alle Tage.
Dem einen bringt das Schicksal viel,
dem and´ren Müh´ und Plage.
Drum frisch auf, Kameraden,
den Becher zur Hand,
zwei Sechsen auf den Tisch.
Die eine ist für das Vaterland,
Die andere ist für mich.
Noch würfeln wir um unser Glück
und um ein gut Gelingen.
Vielleicht auch bald um das Genick,
wenn die Granaten singen.
Drum frisch auf, …
Doch Furcht, die ist uns unbekannt,
wie auch die Würfel liegen.
Wir kämpfen für das Vaterland
und glauben, dass wir siegen.
Drum frisch auf, …
Wir würfeln, dass die Platte kracht,
nach alter Landsknechtssitte.
Schon mancher, der das Spiel verlacht,
verschwand aus unsrer Mitte.
Drum frisch auf, …
Und noch bei Petrus wollen wir
den Würfelbecher schwingen.
Und noch im himmlischen Revier

Soldatenlieder singen.
Quelle: unbekannt

Man kann sich anstrengen wie man will, das Glück bleibt einem versagt. Anderen fällt das „Glück“ einfach nur so zu. Zu einem Spiel gehören unabdingbar zwei Dinge, welche sich nicht voneinander trennen lassen: Das Gewinnen und das Verlieren. Beim Bogenschiessen steckt mal ein Pfeil im Gold – der andere geht daneben! Einige versuchen beim Spiel wie im Leben zu mogeln. Das geht beim Bogenschiessen nicht. Der Pfeil ist „ehrlich“!


Bei einem Spieler kann man einiges lernen:

  • Das Leben ist ein Spiel: es nicht tierisch ernst nehmen. Wenn man gewinnt, so freut man sich, und wenn man verliert, geht die Welt trotzdem nicht unter, sondern dreht sich weiter, wie wenn nichts geschehen wäre.
  • Im Spiel heisst es häufig: „Wieder zurück auf Feld 1.“ Das wird zwar vielfach als eine Art „Strafe“ aufgefasst. Im Grunde genommen ist es alles andere: eine neue, zweite Chance!

In jedem Spiel gibt es bestimmte Spielregeln, die einem gewisse Beschränkungen auferlegen, aber auch sehr oft grosse Freiheiten lassen. Mit einigen kann man sehr gut zurecht kommen und wieder andere, deren Einhaltung fällt schwer. Lebensregeln sind Spielregeln. Ob gerecht oder nicht, sie existieren, ebenso wie die Gesetze der Schwerkraft. Zwei der wichtigsten Spielregeln, nach denen Leben funktioniert, sind das Gesetz der Resonanz („gleich und gleich gesellt sichgern“) und das Gesetz der Polarität („Gegensätze ziehen sich an“). Eine dritte Spielregel stellt Jesus auf, wenn er sagt: „Alles nun, was ihr wollt, dass euch die Menschen tun sollen, das tut auch ihr ihnen“ (Matthäus 7,12). Wer sein Spiel des Lebens nach dieser Spielregel führt, dürfte kam verlieren, sondern nur gewinnen!!!

Etwas davon spiegelt sich wieder beim „Würfelschiessen“ wobei mit einem Würfel sechs Würfe gemacht und die Augen notiert werden: z.B. 6-2-1-4-5-3. Nun gilt es auf der Scheibe (Format ~A3 hoch), die entsprechenden Felder aus einer Distanz von ca. 10m zu treffen und zwar in der geworfenen Reihenfolge beginnend mit Pfeil 1 auf die zuerst geworfene Zahl etc. Spannend wird es, wenn z.B. eine Zahl mehrfach erscheint und
nun mehr als ein Pfeil ins entsprechende Feld zu schiessen ist. Ob es gelingt? – Das Leben ist ein Würfelspiel und bringt spannende Herausforderungen, die hoffentlich auch Spass machen!

Illustration der Zielauflage